Politikgeschehen hautnah

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Es war wahrlich eine stürmische Anreise zum Düsseldorfer Landtag, verbunden mit einem hohen Verkehrsaufkommen im Ruhrgebiet, die 46 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der 10. Jahrgangsstufe der Heinz-Sielmann-Schule zunächst über sich ergehen lassen mussten. Das führte dazu, dass der vor dem Landtagsbesuch geplante Altstadtbesuch ersatzlos gestrichen wurde.

Eine sehr gute Entschädigung erhielten die Sekundarschüler dann aber durch einen hochspannenden Besuch in der „NRW-Regierungszentrale“. Nach einer ausführlichen Einführung durch den Besucherdienst, in der die Oerlinghauser zahlreiche Informationen rund um den Landtag erhielten, ging es auf die gut gefüllte Besuchertribüne. Schließlich war es der erste Plenartag im Jahr 2024, an dem sich alle Abgeordneten im Regierungsgebäude befanden. Inhaltlich ging es in der Debatte zunächst um einen Antrag der Freien Demokraten zum Thema „Mehr Lust auf Leistung in der Schule“, der nach ausführlichen Redebeiträgen aller Fraktionen an den Fachausschuss Schule und Bildung sowie den Sportausschuss überwiesen wurde.

Deutlich emotionsgeladener ging es im Anschluss bei einem Antrag der AfD-Fraktion zu, der einstimmig von allen anderen Fraktionen abgelehnt wurde. Gemeinsam und mit deutlichen Worten sprach man sich gegen die Einrichtung einer Zentralstelle zur Altersbestimmung vermeintlich unbegleitet minderjähriger Ausländer aus. Wie in den vergangenen Jahren gehörte auch dieses Mal der Austausch mit einem Landtagsabgeordneten zum Besuch dazu. Peter Meier, „politisches Urgestein“ aus Oerlinghausen und erneuter Vermittler für diese Fahrt, hatte den innenpolitischen Sprecher der Freien Demokraten Marc Lürbke dafür gewinnen können. Dass die Gesprächsrunde dann noch durch die ehemalige Schulministerin Yvonne Gebauer und die schulpolitische Sprecherin Franziska Müller-Rech bereichert wurde, konnte auch er nicht wissen.

So wurde es ein äußerst spannender Austausch, der sich insbesondere mit der Rolle der AfD im Nordrhein-Westfälischen Landtag sowie im Bund beschäftigte. Alle drei Politikerinnen und Politiker forderten die Sielmänner auf, genau hinzuschauen, wenn Behauptungen nicht demokratischer Parteien in den sozialen Medien veröffentlicht werden. Es ist immer wichtig, sich nicht nur auf eine Quelle zu verlassen und Inhalte auf jeden Fall zu hinterfragen, insbesondere wenn sie aus der nichtdemokratischen Ecke kommen, so Franziska Müller-Rech. Gleichzeitig forderten alle drei Abgeordneten die Jugendlichen auf, sich politisch zu interessieren und zu engagieren. „Ihr müsst dabei nicht unbedingt FDP wählen. Jede demokratische Partei braucht euch, eure Meinung und euer Engagement, damit das Leben in den Kommunen und im Land lebenswert bleibt und extreme Ansichten, die gegen die demokratische Grundordnung verstoßen, keine Chance haben, ergänzten Marc Lürbke und Yvonne Gebauer.

Abgerundet wurde der Tag noch durch ein gemeinsames Kaffeetrinken in der Landtagskantine, obwohl man gerne noch länger als eine Stunde mit den Abgeordneten gesprochen hätte, so die Meinung aller Teilnehmer. Bildunterschrift: Zu jedem Besuch in Düsseldorf gehört auch ein Abschlussfoto auf der großen Treppe des Landtages, so auch dieses Mal: Im Vordergrund (von links): Marc Lürbke, Peter Meier, Franziska Müller-Rech, Yvonne Gebauer, Christian Landerbarthold sowie im Hintergrund Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe der kleinen Oerlinghauser Gesamtschule.

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