FDP fordert „digitalen Hausmeister“ an Oerlinghauser Schulen
Im Zuge der Digitalisierung sind in den vergangenen Wochen und Monaten die Schulen der Stadt Oerlinghausen mit Tablets und anderer Hardware ausgestattet worden. Die neue Technik stellt jedoch Eltern und Lehrer vor große Herausforderungen. „Immer wieder würden Probleme und Fragen zu Fehlern in der Software, vergessenen Passwörtern und anderen alltäglichen Schwierigkeiten auftreten“, berichtet Viola Brüntrup, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP in Oerlinghausen und selbst Lehrerin an der Heinz-Sielmann-Schule. Aus diesem Grund hat die FDP-Fraktion jetzt die Schaffung einer Stelle eines „digitalen Hausmeisters“ gefordert.
Die täglich auftretenden Anwendungsprobleme müssten im Schulalltag zeitnah und kompetent gelöst werden. In vielen Fällen können die Lehrer die Fragen (im Fachjargon „First Level Support“ genannt) selbst beantworten. Oft bleibt aber auch nichts anderes übrig, als auf einen anderen Lehrer zu verweisen, der sich besser in IT-spezifischen Fragestellungen auskennt. „Das alles kann aber nicht die Lösung sein“, so Brüntrup, „da die Lehrerinnen und Lehrer diese zusätzliche Aufgabe nicht übernehmen können.“
Die Erfahrung an den weiterführenden Schulen mit Informatiklehrern, die sich mit dieser Materie besser auskennen, hat gezeigt, dass diese Anfragen ein sehr hohes Volumen annehmen. „An manchen Tagen kommen bis zu 200 Anfragen von Schülerinnen und Eltern zusammen“, berichtet Brüntrup. Die Kollegen an den weiterführenden Schulen tragen diese Last häufig im Rahmen zusätzlicher Arbeit in einzelnen IT-Gruppen. Der Wartungsvertrag mit dem Kommunalen Rechenzentrum, das für die Lieferung der Geräte zuständig ist, kann nur die grundlegendsten Probleme der Technik in einem sehr geringen zeitlichen Umfang sicherstellen. Eine „Soforthilfe“ bei auftretenden Problemen beinhaltet dieser Service des KRZ nicht und kann in diesem Rahmen auch nicht gewährleistet werden.
Die FDP ist sich mit ihrem Antrag darüber im Klaren, dass sich Oerlinghausen derzeit in der Haushaltssicherung befindet. Daher soll darüber hinaus geprüft werden, inwieweit die Schulen der Stadt die benötigte Unterstützung auch kurzfristig auf anderem Wege erhalten können. Eine Möglichkeit wäre z.B. die vom Land NRW vor kurzem extra dafür bereitgestellten Fördergelder aus der „Zusatzvereinbarung zur Verwaltungsvereinbarung Digitalpakt Schule 2019-2024 – Administration“ (vom 5.02.2021). Denn es scheinen nicht nur die Oerlinghauser Schulen mit diesem Problem dazustehen. Auch an den umliegenden Schulen haben die Erfahrungen gezeigt, dass es in diesem Bereich große Herausforderungen gibt.
Perspektivisch gesehen ist die Unterstützung durch einen „digitalen Hausmeister“ nicht nur im Rahmen des Distanzunterrichts für Schüler, Eltern und Lehrer während der Pandemiezeit essentiell. Auch in den Phasen des Präsenzunterrichts sollte zukünftig alles dafür getan werden, dass die digitale Unterstützung an den Schulen ein erfolgreiches Lernen und Lehren gewährleistet.